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Strompreise 2024

Höhere Strompreise 2024

Die Stromtarife für die Kundinnen und Kunden der Technischen Betriebe Grabs (TBG) steigen im Jahr 2024 um rund 16 Prozent. Hauptgründe für den Preisanstieg sind die anhaltende Energiekrise, die gestiegenen Kosten für Systemdienstleistungen zur Stabilisierung des Übertragungsnetzes der Swissgrid sowie die Einführung einer vom Bund beschlossenen Wasserkraftreserve zur Erhöhung der Versorgungssicherheit in den Wintermonaten.

Wieso steigt der Strompreis erneut?

Einerseits trägt die anhaltende Energiekrise massgeblich dazu bei. Die Strompreise am Grosshandelsmarkt sind 2021 unter anderem aufgrund von höheren Brennstoffpreisen und CO2-Abgaben, historisch niedrigen Füllständen in den Gasspeichern sowie Kraftwerksausfällen und -abschaltungen in Frankreich massiv angestiegen. Mit der geopolitischen Lage und der europaweiten Trockenheit verschärfte sich die bereits angespannte Preissituation weiter und erreichte im August 2022 historische Höchstwerte. Die Versorger mussten trotz der sehr hohen Preise Energie für das Jahr 2024 und die Folgejahre einkaufen. In der Zwischenzeit hat sich die Preissituation zwar etwas entspannt, die Marktpreise sind verglichen mit den Jahren vor 2021 aber weiterhin überdurchschnittlich hoch. Die kurz- und mittelfristige Entwicklung ist ungewiss, zumal die europäische Energiekrise noch nicht ausgestanden ist. Zum Preisanstieg trägt auch die vom Bundesrat in Kraft gesetzte Verordnung zur Wasserkraftreserve bei. Diese beträgt 1.2 Rappen pro Kilowattstunde und dient dazu, die Energieversorgung der Schweiz für die kritische Phase gegen Ende Winter zu stärken. Zudem steigen die Kosten der Systemdienstleistungen deutlich von 0.46 Rp./kWh auf 0.75 Rp./kWh an. Auch die vom Bund beschlossene Erhöhung der Mehrwertsteuer auf neu 8.1 Prozent trägt zu der Erhöhung bei. Gemäss der Medienmitteilung im Juni 2023 vom Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen wird erwartet, dass eine Mehrheit der Grundversorger im 2024 die Strompreise erhöhen müssen.

Zusammensetzung der Stromkosten

Die Stromkosten setzen sich aus der Energie, der Netznutzung und dem Netzzuschlag zusammen. Die Technischen Betriebe Grabs beziehen rund 80 Prozent des Stroms am Markt. Etwa 20 Prozent des gesamten Stromverbrauchs werden über PV-Anlagen, Trinkwasserkraftwerke und Wasserkraftwerke im eigenen Netz selbst produziert. Der Anteil an selbstproduzierter Energie innerhalb der Gemeinde hilft, weniger stark dem internationalen Grosshandelsmarkt ausgesetzt zu sein. Mit rund 18.75 Franken Mehrkosten pro Monat muss ein Vier-Personen- Haushalt mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 4‘500 kWh in Grabs im Jahr 2024 rechnen. Aktuell beträgt für die Kundinnen und Kunden der Technischen Betriebe Grabs (TBG) der Strompreis beim Tarif «Premium» 30.45 Rp./kWh. Ab dem 1. Januar 2024 wird dieselbe Menge 35.45 Rp./kWh kosten. Dies entspricht einer Preiserhöhung von 5 Rp./kWh, respektive rund 16 Prozent. Die Technischen Betriebe Grabs haben die Energie bis anhin strukturiert über drei Jahre vor der Lieferung beschafft. Die Betriebskommission hatte entschieden, die strukturierte Energiebeschaffung in der Hochpreisphase zu stoppen. Erst nachdem sich die Preise wieder etwas entspannt haben, sind die Technischen Betriebe Grabs wieder in den strukturierten Einkauf zurückgekehrt. Dank dieser Strategie bleibt für das Jahr 2024 ein noch höherer Preisanstieg aus. Die Tarife werden jährlich durch die ElCom, dem Preisüberwacher im Elektrizitätsbereich, geprüft. Untenstehend besteht zudem die Möglichkeit,
mithilfe der Musterrechner die eigenen Stromkosten für das kommende Jahr zu berechnen.

Investition in nachhaltige Produktion

Um vom Energiemarkt unabhängiger zu werden, ist es erstrebenswert, die Eigenproduktion zu erhöhen. Deshalb fördert die Gemeinde Grabs die Investition in erneuerbare Energiequellen. Das entsprechende Energiefondsreglement ist am 1. Juli 2022 in Kraft getreten. Aufgrund des Marktumfelds wird der bisherige Vergütungspreis der Photovoltaikanlagen im Grabser Versorgungsgebiet von 15 auf 16 Rp/ kWh erhöht. Die Vergütung des Herkunftsnachweises bleibt unverändert bei 5 Rp/kWh. Die angepasste Vergütung von insgesamt 21 Rp/kWh kann einen zusätzlichen Anreiz darstellen, in erneuerbare Energiequellen zu investieren und so den Anteil der selbst produzierten Energie in der Gemeinde zu erhöhen. Um der Energieknappheit und den steigenden Kosten entgegenzuwirken, wird die Bevölkerung angehalten Strom zu sparen. Tipps wie dies effizient möglich ist, gibt es unter www.tbgrabs.ch/strom/tippszumstromsparen.

 

Musterrechner